P F L E G E K A L E N D E R


 

JANUAR

KAKTEEN:

Die Pflanzen befinden sich bei kühlem, trockenem Stand in Winterruhe Das Gießen ist fast gänzlich zu unterlassen. Ausnahmen: Epiphyten.

ANDERE SUKKULENTEN:

Die meisten Vertreter dieser Pflanzengruppe befinden sich ebenfalls in Wachstumsruhe, bzw. sollten durch Trockenhalten und niedrige Temperaturen am Wachstum gehindert werden. Die Arten die sich dem mitteleuropäischen Vegetationsrhythmus nicht anpassen, erhalten mäßige Wassergaben, Wärme und Zusatzbeleuchtung.

ALLGEMEINE MASSNAHMEN:

Auf Krankheiten und Schädlinge achten! Kartei führen, Etikettierung ergänzen. Saatgut und Bedarfsartikel bestellen.

 

FEBRUAR

KAKTEEN:

Weiterhin äußerst sparsam mit dem Gießwasser umgehen. Der Februar gilt als "Sterbemonat" für die sukkulenten Gewächse. Die Pflanzen sind durch den ungünstigen Winterstand (Lichtmangel, Verlust der feinen Saugwurzeln) stark geschwächt, so dass voreilige Wassergaben mehr schaden als nützen. Einigen sonnigen Tagen folgen stets trübe, nasskalte Zeitabschnitte. Kakteen können jetzt umgetopft werden. Dabei auf Wurzelschädlinge und kranke Wurzeln achten. Pflanzen nach dem Umsetzen nicht angießen!

ANDERE SUKKULENTEN:

Vorsicht beim Gießen!

 

MÄRZ

KAKTEEN:

Mit zunehmender Tageslänge und Lichtintensität beginnt die neue Vegetationsperiode. Höhere Temperaturen und nebelartiges Besprühen der Kakteen mit warmem Wasser (an sonnigen Tagen) begünstigt diesen Vorgang. Die Bodenfeuchtigkeit nach Bedarf sehr vorsichtig steigern. Lobivien sind weiterhin vollkommen trocken zu halten.

ANDERE SUKKULENTEN:

Dem allgemeinen Frühlingserwachen können sich nur wenige Arten aus der südlichen Hemisphäre verschließen, so dass die meisten nun wieder reichlicher gegossen werden.

ALLGEMEINE MASSNAHMEN:

Pflanzen, die die langen Wintermonate unter mangelhaften Lichtbedingungen überdauert haben, sind gegen die grellen Frühjahrssonnenstrahlen empfindlich. Zum Umgewöhnen ist leichtes Schattieren während der Mittagszeit der ersten Tage anzuraten. Aussäen und Umpflanzen sind wichtige Arbeiten in diesem Monat. Wo sich an Cereen, Opuntien, Blattkakteen, sowie krautigen und strauchigen anderen Sukkulenten dünne Wintertriebe entwickelt haben, werden diese kurzerhand weggeschnitten. Zur Erhaltung oder Wiedergewinnung einer kompakten Pflanzengestalt dient nicht selten ein strenger Rückschnitt.

 

APRIL

KAKTEEN:

Die im März eingeleiteten wachstumsfördernden Maßnahmen werden fortgeführt. Zahlreiche Arten, vor allem der Gattungen Rebutia und Mammillaria, gelangen zur Blüte. Lobivien erhalten erst bei deutlichem Knospenansatz die ersten Wassergaben.

ANDERE SUKKULENTEN:

Pflegemaßnahmen wie im März.

ALLGEMEINE MASSNAHMEN:

Pflanzen, die jetzt ins Frühbeet überwechseln müssen in den ersten 1 bis 2 Wochen während sonniger Mittagsstunden leicht schattiert werden. Aussäen, Umpflanzen und Stecklinge schneiden sind wichtige Arbeiten. Im Wachstum befindliche Pflanzen, die nicht in frisches Substrat umgesetzt wurden, erhalten schwach konzentrierte Nährstoffgaben.

 

MAI

KAKTEEN:

Die Pflanzen befinden sich in vollem Wachstum. Sie erhalten reichlich Wärme, Licht, Wasser und Nährstoffe. Auf Schattierung kann - sofern die Pflanzen allmählich an die Frühjahrssonne gewöhnt wurden - weitgehend verzichtet werden. Ausnahmen: epiphytische Kakteen. In Gewächshäusern und Frühbeeten ist zwecks Vermeidung schädlicher Stauhitze für ausreichende Durchlüftung zu sorgen.

ANDERE SUKKULENTEN:

Die meisten Vertreter dieser Gewächse befinden sich ebenfalls in der Hauptwachstumsperiode und sind daher wie die Kakteen zu behandeln. Einige bevorzugen stets leichten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, z. B. Aloe, Gasteria, Haworthia, Conophytum.

ALLGEMEINE MASSNAHMEN:

Günstige Jahreszeit zum Aussäen, Stecklinge schneiden, Pfropfen und Umpflanzen. Exemplare, die Knospenansatz zeigen oder blühen, sollte man erst nach dem Abblühen umpflanzen. Ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) können zahlreiche Kakteen und andere Sukkulenten bedenkenlos in die Sommerfrische, d.h. ins Freie gebracht werden. Für diese Arbeit wählt man möglichst einen trüben Tag. Schädlingsbekämpfung kann nunmehr bis zum Ende der Vegetationsperiode auf zuverlässige Weise mit systemisch wirkenden Präparaten im Gießverfahren vorgenommen werden.

 

JUNI

KAKTEEN UND ANDERE SUKKULENTEN:

Die meisten Arten befinden sich in der Hauptwachstumsperiode und sind entsprechend mit allen notwendigen Wachstumsfaktoren zu versorgen. Hauptblütezeit der Kakteen. Neben den üblichen Kulturarbeiten ist jetzt die günstigste Zeit zum Pfropfen.

 

JULI

KAKTEEN:

Verschiedene südamerikanische Arten der Gattungen Lobivia und Parodia legen eine etwa vierwöchige Wachstumsruhe ein, so dass die Wassergaben verringert werden. Andere, vor allem die Hylocereen und Selenicereen, befinden sich in voller Vegetation und entwickeln - je nach Art - von Juni bis August ihre prachtvollen Blüten. Es sind besonders stark zehrende Gewächse mit hohem Wasser- und Nährstoffbedarf.

ANDERE SUKKULENTEN:

Alle im Wachstum befindlichen Pflanzen werden je nach Bedarf ausreichend mit Wasser und mit Nährstoffen versorgt. Hochsukkulente Arten nur mäßig gießen und kaum düngen, um unerwünschte Mastigkeit zu vermeiden. Viele Vertreter aus dem südlichen Afrika beenden gegen Monatsende ihre angestammte Trockenruhezeit, um mit dem Neuaustrieb zu beginnen. Aussaaten und Pfropfungen können weiterhin vorgenommen werden.

 

AUGUST

KAKTEEN:

Maßnahmen zur Beendigung der vegetativen Wachstumsperiode einleiten. Pflanzen erhalten daher nur noch phosphor- und kalibetonte Nährsalzgaben. Gewächshäuser und Frühbeetkästen sind reichlich zu belüften. Wenn möglich, sollten die Frühbeetfenster bei trockener Witterung gänzlich entfernt werden, damit die Nachtkühle und der Tau direkt auf die Pflanzen einwirken können. Alle diese Maßnahmen fördern die Festigkeit und Widerstandskraft der Pflanzenkörper. Gegen Monatsende leiten viele südamerikanische Arten eine zweite Vegetationsperiode ein.

ANDERE SUKKULENTEN:

Zahlreiche südafrikanische Sukkulenten befinden sich jetzt in der Hauptwachstumsphase. Sie erhalten deshalb volle Wassergaben. Aussaaten und Stecklingsvermehrung von diesen Pflanzen sind im August/September besonders erfolgsversprechend. Die Sukkulenten der nördlichen Hemisphäre werden wie Kakteen behandelt.

 

SEPTEMBER

KAKTEEN:

Wassergaben im allgemeinen einschränken, Düngungen einstellen. Pflanzen durch reichliche Frischluftzufuhr und nächtliche Temperaturabsenkung abhärten. Das Pikieren und Umtopfen kann weiterhin ausgeführt werden.

ANDERE SUKKULENTEN:

Zahlreiche Arten aus dem südlichen Afrika befinden sich im Wachstum; trotzdem sind die Wassergaben einzuschränken, sofern nicht durch künstliche Zusatzbeleuchtung die abnehmende natürliche Tageslänge und Lichtintensität ausgeglichen wird.

KAKTEEN UND ANDERE SUKKULENTEN IN DER SOMMERFRISCHE:

Für viele dieser Pflanzen ist nun der Zeitpunkt des Einräumens ins Winterquartier gekommen. Sie haben sich allgemein kräftig entwickelt (in sonnenreichen Sommern naturgemäß besser als in verregneten). Man braucht zunächst nur die kälte- und nässeempfindlichen Arten einzuräumen. Agaven dürfen meist noch bis Ende Oktober im Freien bleiben - vor allem dann, wenn man sie vor Dauerregen und vorübergehenden, leichten Frösten schützen kann.

 

OKTOBER

KAKTEEN:

Die meisten Arten erhalten ab Monatsende kaum noch Wasser. Ausnahmen: "Einige Südamerikaner" und viele Epiphyten. Weihnachtskakteen werden von Mitte September bis Knospenansatz nur wenig gegossen.

ANDERE SUKKULENTEN:

Zahlreiche "Südafrikaner" befinden sich weiterhin im Wachstum. Die notwendigen Wassergaben sind besonders sorgfältig zu verabreichen.

ALLGEMEINE MASSNAHMEN:

Bis etwa Monatsmitte empfiehlt sich eine abschließende, gründliche Schädlingsbekämpfung im durchdringenden Gießverfahren mit Systempräparaten.

 

NOVEMBER

KAKTEEN:

Bis auf wenige Ausnahmen stellen die Kakteen Ihr Wachstum ein. Man hält sie daher trocken und kühl. Sofern die Witterung es erlaubt, sollte reichlich gelüftet werden. Viele Säulenkakteen, auch gepfropfte Pflanzen, einige südamerikanische Arten sowie die Epiphyten erhalten weiterhin mäßige Wassergaben. Die Weihnachtskakteen sind ab Knospenansatz gleichmäßig feucht zu halten.

ANDERE SUKKULENTEN:

Die meisten Vertreter aus dem südlichen Afrika benötigen jetzt keine oder nur sehr geringe Wassergaben.

 

DEZEMBER

KAKTEEN:

Fast alle Arten befinden sich in der notwendigen Trockenruheperiode. Behandlung siehe November. Melocactus, Discocactus und Uebelmannia sollten bei etwa 15 Grad Celsius Mindesttemperatur nicht völlig trocken gehalten werden.

ANDERE SUKKULENTEN:

Behandlung wird - wie für November angegeben - fortgeführt. Am warmen Zimmerfenster überwinternde Exemplare sollten, damit die Wurzeln nicht gänzlich vertrocknen, in etwa 6 - 8 tägigen Abständen etwas gegossen werden.

ALLGEMEINE MASSNAHMEN:

Alle Pflanzen müssen regelmäßig auf Krankheits- und Schädlingsbefall hin untersucht werden. Etwaige Schmierlausnester sind mittels eines kleinen Pinsels mit einem wirksamen Insektizid oder verdünntem Spiritus zu betupfen. Jetzt ist die günstigste Zeit, um die Pflanzenkartei zu vervollständigen und die Etikettierung zu überarbeiten.

 




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Volker Runck
 

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29.01.2018 13:09:29